Präsentationen unserer Partner

Sonntag

Sprachprojekt und Balkony TV

Hallo, liebe Makrelen und Leser,

bisher konnten wir ermitteln, daß auf St. Pauli Migranten aus mindestens 32 Nationen leben und arbeiten. Wenn berücksichtigen, daß in vielen Nationen weitere verschiedene Muttersprachen gesprochen werden... Das ist rekordverdächtig!

Als Beispiel im Vergleich zu St. Pauli werden in Manhattan (knapp über 1.5 Mio Einwohner) rund 150 verschiedene Sprachen gesprochen.

Prozentual, auf je Einwohner bezogen, schneidet also St. Pauli mit knapp über 27.000 Einwohnern besser ab :-)

Um unser Projektergebnis am Ende auch mit viel Spaß zu vermitteln, hatte Balkony TV die Idee, freiwillige Migranten kurz zu filmen. Sie sollen dabei in deren Muttersprache sprechen.

Unser Kooperationspartner Balkony TV will nun am 31.5.2008, um 16.30h, die besonderen Aufnahmen machen.

Wer Lust hat, kurz vor die Kamera zu treten und uns damit zu unterstützen, bitte, meldet Euch bei uns oder bei Balkony TV!

Wir wünschen uns natürlich, möglichst viele Kurzaufzeichnungen machen zu können.

Wir freuen uns schon auf Euch.

Beste Grüße
Die Makrele-Redaktion

Donnerstag

Sprachprojekt

Die Makrele sucht im Rahmen eines Projektes möglichst viele verschiedene Migranten!

Wir wollen ermitteln, wie viele verschiedene Sprachen auf St. Pauli gesprochen werden.

Bitte meldet Euch bis möglichst zum 22.4.2008 entweder telefonisch unter
040-60537651
oder unter
redaktion@makrele.org

Vielen Dank schon mal. Sind sehr gespannt auf das Ergebnis.

Makrele tschüss - 6. Ausgabe


Das Anwohnerportrait

Bilder: Carolin Urban

Wir gehen durch die vereinsamte Große Freiheit. Hier und da ein Lieferant, der einsam Kisten schleppt. Es ist Donnerstagnachmittag und die Große Freiheit gleicht einem Studio-Aufbau in Hollywood. Vor der Nummer 35 treffen wir auf Steffen. Er strahlt und führt uns direkt in das alte Rasputin, das sich gleich neben dem 80 cm breiten Eingang zum Kurhotel befindet und das er kürzlich übernommen hat.

Der Raum strahlt den Charme aus, den man mit den Läden verbindet, die zum Ruf St. Paulis beigetragen haben. Verwinkelt, eine Jukebox, leicht archaisch und vor allem pur mit einem Hauch Familiengefühl.
Die St.Pauli-Geschichte von Steffen Voß, 39, begann vor 12 Jahren als Anwohner, bis er seine gastronomische Seele entdeckte. Steffen, was ist Dein ursprünglicher Beruf?
"Ich bin Stadtplaner und habe auch lange für die STEG (Stadtentwicklungsgesellschaft) gearbeitet. Das war auf Dauer nicht so richtig spannend. Durch meine Verflossene und die Laica Bar habe ich damals den Zugang zum Nachtleben gefunden. Ich wollte unbedingt eine Disco haben und habe innerhalb eines halben Jahres zwei Läden (Kurhotel, Grüner Jäger) aufgebaut. Ab da stellte sich die Frage, ob ich noch weiter als Stadtplaner arbeiten will, nicht mehr. Zwischendurch bin ich übrigens mal nach Lurup gezogen. Das habe ich nur ein halbes Jahr ausgehalten.
Dann hatte St. Pauli mich wieder.

Das Rasputin hast Du nun dazu genommen. Interessant scheint, daß Ihr weitestgehend nichts verändert habt und den Laden als Mietlocation geplant habt.
"Die Große Freiheit hat sich in den letzten 5 Jahren stark geändert. Die umgebenden 99Cent-Läden, das entsprechende Publikum, die Aggression und Security-Präsenz machen andere Konzepte kompliziert. Meine gastronomische und veranstalterische Kreativität fühlt sich hier nicht herausgefordert. Vornehmlich wollte ich mit der Anmietung des Rasputins verhindern, daß hier ein weiterer 99Cent-Laden aufmacht. Das auch im Hinblick darauf, das Kurhotel mit seinem sehr kleinen Eingang zu schützen. Deswegen vermieten wir den Laden für kleine private Veranstaltungen. Für mich ist nur wichtig, daß das kostendeckend funktioniert und das läuft bisher schon sehr gut."
In Anbetracht der Entwicklungen in der Umgegend - ob Schickimickisierung in Richtung Brauerei-Quartier oder die Billigläden überall - könnte das Rasputin in seiner Ursprünglichkeit in ein paar Jahren bereits einen musealen Charakter haben.
"Genau und alle Stadtführungen statten uns einen Besuch ab, um den Touristen zu zeigen, was St.Pauli einmal war. Scherz beiseite. Die derzeitige Situation der Großen Freiheit macht es schwer, hier Inhalte reinzubekommen. Das Waffen- und Alkoholverbot sind nach meiner Meinung eher hilflose Versuche, dagegen anzusteuern. Man sollte vielmehr versuchen, die Immobilieninhaber und die wirtschaftlichen Interessensverbände zusammen zu bringen und darauf aufmerksam zu machen, daß die derzeitige Entwicklung zu einem Verfall des kulturellen Lebens führt. Das macht mittel- bis langfristig den Standort nicht attraktiv. Weder für Investoren noch für Touristen. Für Hamburger und insbesondere uns St. Paulianer natürlich auch nicht."
Wie sind Deine Wünsche für Dich und für St. Pauli?
"Meine Wünsche für mich und St. Pauli sind annähernd die gleichen. Ich möchte die Welt bunt und lebendig und St. Pauli wünsche ich auch Lebendigkeit, viel Buntes und deutlich mehr Visionäre.
Für St Pauli: Einen Masterplan – keinen Glamourwettbewerb – der Visionen aufzeigt und deutlich macht, was unbedingt zu erhalten ist, die vielen Nischen sichert....
Für uns alle: natürlich Neuwahlen..."

Makrele Kleinanzeigen - 6. Ausgabe

Private Kleinanzeigen

Suche DRINGEND 1-Zimmerwohnung auf St. Pauli. Männlich, Raucher, Nachtarbeiter (Barchef).
Meldungen bitte an ab@kukuun.com

Klassische Altbauwohnung gesucht! Wir, 2 NR (m/w) suchen zum 01.05 o. 01.06 zentrale 65-90 qm Whg. + Blk in St. Pauli, Eimsbüttel, Rotherbaum o. Eppendorf bis 1000 € warm.
Kontakt: bianca.becker@gmx.de

Die Makrele sucht im Rahmen eines Projektes möglichst viele verschiedene Migranten. Wir wollen ermitteln, wie viele unterschiedliche Sprachen auf St. Pauli gesprochen werden. Bitte meldet Euch bis möglichst zum 10.04. entweder telefonisch unter
040.60537651 oder unter
redaktion@makrele.org



Gewerbliche Kleinanzeigen

Geheimtip: St. Pauli Nachtmarkt, Wochen- & Gourmetmarkt.
Jeden Mittwoch zwischen 16 und 23 Uhr frisches Obst und Gemüse, Fisch, Fleisch, Käse und Backwaren auf dem Spielbudenplatz. Zum Shoppen und Schlemmen vor Ort.



Stellenanzeigen

Herausforderung gesucht?
Sprechen Sie st.paulianisch?
Wollen Sie täglich mit spannenden Unternehmen, Menschen, Themen und Projekten zu tun haben? Sind Sie ein unerkanntes Verkaufstalent?
Dann sind Sie unser Mann / unsere Frau!
Die MAKRELE sucht Verstärkung
für den ANZEIGENVERKAUF!
Mailen Sie uns Ihre Bewerbung bitte an:
redaktion@makrele.org

Suchen DRINGEND einen Hausmeister auf Mini-Job-Basis für den Spielbudenplatz. Voraussetzungen:
Wohnhaft Nähe St. Pauli und täglich zwischen 8 und 10 Uhr ein bis zwei Stunden verfügbar. Bewerbungen bitte an:
info@spielbudenplatz.eu oder
040-285 104 03



Erotische Kleinanzeigen

Christine am Fischmarkt
Tel. 0176-51661460
Mo - Do 20-01h

Vera (Fischmarkt)
Tel. 0160-95641698
Mo - Fr. 20-01h

Makrelen Saisons - 6. Ausgabe

Saisongemüse

von Illya


Spinat

Allgemeine Informationen zum Spinat:

Echter Spinat (Spinacia oleracea), auch Gemüsespinat, Gartenspinat oder kurz Spinat genannt, ist eine zu den Fuchsschwanzgewächsen gehörende Art aus der Gattung Spinat (Spinacia).
Je nach Aussaattermin unterscheidet man zwischen dem zarten Frühlings- und Sommerspinat, der auch als Salat gegessen werden kann, und dem kräftigeren, langstieligen Herbst- und Winterspinat, der immer gekocht wird.
Maschinengeernteter Spinat kommt mit Wurzeln in den Handel, der teurere, handgeerntete ohne, was jedoch keinen Einfluss auf die Qualität hat.
85 % der Spinaternte werden von der Lebensmittelindustrie zu Konserven (meist tiefgekühlt) und Fertiggerichten verarbeitet.

Unser Rezept-Tip für fangfrischen Spinat:

Spinat-Kartoffel-Bällchen
Zeit: ca. 30 Minuten
Zutaten für etwa 28 Stück:
100 g frischer Spinat
400 g Kartoffeln
1 Ei
5 EL Kartoffelmehl
5 EL Mehl
1 TL Salz
Pfeffer

Kartoffeln ohne Salz gar kochen und entpellen.
Währenddessen den Spinat gut waschen und dann blanchieren, danach gut ausdrücken.
Hiernach den Spinat vorsichtig klein hacken und darauf achten, daß er nicht matschig wird.
Die gekochten Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken oder klein stampfen.
Kartoffeln und Spinat nun mit dem Ei vermengen und nach Geschmack salzen und pfeffern. Unser Würztip: Muskatnuss!
Nun nach und nach Kartoffelmehl und normales Mehl in die Masse einarbeiten, bis daraus ein elastisch-weicher Teig geworden ist.
Aus diesem Teig kleine Kugeln formen.
In einem großen Topf Wasser mit etwas Salz zum Kochen bringen und vorsichtig die Bällchen hinein geben.
Sobald diese an die Oberfläche steigen, den Herd runter schalten und sie noch ca.
5 Min. ziehen lassen.
Jetzt können die fertigen Spinat-Kartoffel-Bällchen mit einem Schaumlöffel herausgenommen werden und als Beilage zu Fleisch, Fisch oder Gemüse gereicht werden.
Guten Appetit!

Makrele lacht - 6. Ausgabe

Makrele rätselt - 6. Ausgabe

Viva con Auga - 6. Ausgabe - Wassermarsch


WASSER!MARSCH 2008

Viva con Agua hat sich für die Euro 2008 in Österreich und der Schweiz qualifiziert!

Vom 30.04. bis 7.06.2008 pilgern sieben Aktivisten von Viva con Agua de Sankt Pauli zu Fuß von Hamburg zum Eröffnungsspiel der UEFA EM 2008 in Basel – und Du kannst dabei sein!

Die Idee des WASSER!MARSCH: 38 Tage werden die “Wasserläufer” durch Deutschland mit einem kongolesischen Lastenfahrrad, dem Tshukudu, wandern. Alle Menschen sind herzlich dazu eingeladen, "Viva con Agua" auf dem Weg zu einem besseren globalen Wasser-Bewusstsein in Europa, sowie zur Umsetzung konkreter Trinkwasserprojekte in Afrika und Lateinamerika zu begleiten.
"Viva con Agua" bündelt bei dieser einmaligen Aktion ein breites Bündnis aus Sport, Musik, Gesellschaft, Politik und Kunst. Die Wasserläufer werden Paten aus der deutschen und internationalen Fußballandschaft haben.

Es wird viele Aktionen wie Konzerte und Fußballturniere mit prominenten Unterstützern geben, einen eigenen Soundtrack zur Wanderung und vieles, vieles mehr.

Bereits jetzt steht fest: Die neunte Station des WASSER!MARSCH wird eine ganz besondere, denn Wir sind Helden spielen unplugged für Viva con Agua! Mehr dazu unter
www.vivaconagua.org/index.htm?post?307

Alle Menschen sind herzlich dazu eingeladen, den Viva con Agua WASSER!MARSCH in verschiedenster Weise zu bereichern:

1. Wasservertrag:
Schließ einen Vertrag ab, der folgendes beinhaltet:
Für jeden gelaufen Kilometer von z.B. dem Läufer Michael Fritz zahlst Du 1 Cent. Bei 870 gelaufenen Kilometern würdest Du als Vertragspartner 8,70 Euro an Viva con Agua überweisen und damit Brunnenbau in Nicaragua und Trinkwasserprojekte in Afrika finanzieren.

2. Mitlaufen:
Begleite uns beim Wasserlauf durch die Bundesrepublik, hilf mit, das Tshukudu sicher nach Basel zu bringen und die Menschen auf dem Weg über die globale Trinkwasserproblematik
zu informieren!

3. Viva con Agua Veranstaltungen besuchen:
In jedem Etappenort wird es Aktionen zum WASSER!MARSCH geben. Feier mit uns für
den guten Zweck bei Konzerten, Sportevents,
Kulturveranstaltungen, Schulaktionen, usw.

4. Eigene Veranstaltungen zum
WASSER!MARSCH organisieren:
Du hast selber eine Idee wie du den WASSER!MARSCH supporten willst? Dann schreib eine Mail an: wassermarsch@vivaconagua.org

5. Schulaktionen:
Wir legen viel Wert auf Bildungsarbeit, um speziell junge Menschen für das globale Thema Wasser zu sensibilisieren. Daher wird es auf dem WASSER!MARSCH diverse Infound Musikveranstaltungen an Schulen geben.

6. Als Edel-Praktikant/in dabei sein!
Mehr Infos:
www.vivaconagua.org/index.htm?post?308
In den nächsten Tagen und Wochen veröffentlichen wir hier das komplette Line-up zum WASSER!MARSCH 2008. Es wird regelmäßig aktuelle Informationen zum WASSER!MARSCH, den Läufern und Aktionen geben. Im nächsten Bericht verraten wir euch, was es mit unserem ungewöhnlichen Gefährt namens „Tshukudu“ auf sich hat.

Die Wasserläufer sind:
- Michael Fritz
- Florian Bauer
- Pablo Charlemoine
- Moritz Piehler
- Christian Rinke
- Fabian Friedrich
- Sebastian Bensmann

Apropos: Der Start vom WASSER!MARSCH findet natürlich am Millerntor-Stadion statt: WALK WITH US!

Mehr zu Viva con Agua de Sankt Pauli:
www.fcstpauli.com (Christian Wiebe für Viva con Agua de Sankt Pauli)


Auf eine weitere Aktion sei noch hingewiesen:
24.04.
Neue Bar auf St. Pauli und neue Riesen-Aktion von Viva con Agua de Sankt Pauli:
Warm-up WASSER!MARSCH und Opening-Party ab 21:00 Uhr in der Cocktail-Bar
"3 Freunde", Clemens-Schultz-Str. 66.

Mittwoch

Makrele petzt - 6. Ausgabe


Johnny W., bitte melde dich!
Fahrrad sucht seinen Besitzer

von XYZ

Der oberarmtätowierte Sheriff der Davidwache runzelt die Stirn. ,,Nee, also wir haben dem bestimmt nicht die Erlaubnis zum Knacken erteilt. Das ist schwerer Diebstahl!“
Na wunderbar, das macht die Sache auch nicht besser. Er fängt an, vom Anzeige-Erstatten zu reden, dabei soll doch nur ein unbekannter Mensch sein Fahrrad wiedersehen.
Die arme Sau hatte in der Nacht zum 21.02. ihr/sein Fahrrad auf dem Hamburger Berg vor einem Laden angeschlossen, ging wohl feiern und danach besser zu Fuß nach Haus, kam am darauffolgenden Nachmittag zurück und rieb sich die Augen – Fahrrad weg, Wut im Bauch, schon wieder zu Fuß nach Haus. Denn Herr A., der Mieter des Ladens, hatte das Schloß vormittags aufgebrochen. Weil auch er Wut im Bauch hatte – hervorgerufen durch eine Macke in der Größe eines Heiermanns, die das Pedal des Rades im Anstrich des Mauerwerkes hinterließ. ,,Für die muss jemand aufkommen.“
Was mit dem Fahrrad geschah? Inzwischen reitet Herr A. damit zum Einkaufen oder abends nach Hause und freut sich über seine neue Stute. Deshalb, Johnny W.: Wenn du dein Ross liebst, dann frag nach!
Dort, wo du es angebunden hattest, oder bei Makrele. Im Wilden Westen wurden Pferde schließlich auch nicht so einfach geknackt.

Makrele schützt - 6. Ausgabe

Das Sicherheitsportrait

Bilder: Carolin Urban

1. Dein Name? Apadana Khodakarami.
2. Dein Alter? 34.
3. Dein Familienstand? Ledig, keine Kinder.
4. Welchen Beruf hast Du? Ich bin Rechtsanwalt und Strafverteidiger und habe meine Kanzlei in einer Bürogemeinschaft in der Holstenstraße 194.
5. Wo bist Du geboren? In NRW, bei Bielefeld.
6. Aufgewachsen? Bei Hannover und bei Hameln.
7. Ausbildung? Studierte Jura, erst in Bremen, dann in Hamburg.
8. Welche Fremdsprachen beherrschst Du? Englisch, Spanisch, Französisch und Persisch.

9. Warum hast Du den Beruf Anwalt gewählt? Ich wollte von vorne herein Anwalt werden. Das war für mich schon während des Studiums beschlossene Sache. Als Anwalt, insbesondere als Strafverteidiger, ist es meine Aufgabe, einseitig zum Schutze meiner Mandantentätig zu werden und ihnen beizustehen. Diese Schutzaufgabe zu erfüllen macht den Anwaltsberuf so faszinierend. Zudem bringt es der Beruf mit sich, daß man viele verschiedene Menschen kennenlernt.
10. Warum hast Du Deine Kanzlei auf St. Pauli? Weil ich hier lebe und es mir hier gefällt.
11. Was trinkst Du am liebsten? Wasser, Kaffee und ab und zu ein Bier.
12. Wo gehst Du in Deiner Freizeit am liebsten hin? Ins Karoviertel, an die Elbe und in den Park.
13. Bekommst Du genug Schlaf? Mal so, mal so.
14. Kommst Du tagsüber ohne Sonnenbrille aus? Ja. (lächelt)
15. Welche Musik hörst Du am liebsten? Black Music.
16. Wie siehst Du St. Pauli? Sehr spannend und vielseitig. Es bleibt abzuwarten, wie es sich entwickelt.
17. Was wäre Hamburg ohne St. Pauli? Ohne St. Pauli wäre Hamburg arm dran.
18. Was war Dein schönstes Erlebnis? Der Sieg über Bayern vom 06.Februar 2002.
19. Was wünschst Du Dir für St. Pauli? Daß St. Pauli bunt und vielseitig bleibt.

Makrele Freizeitklub - 6. Ausgabe

Makrele macht Freizeit 45

von Julia

Die Relaunch-Premiere steht vor der Tür und das Team ist recht aufgeregt.
Der Ablaufplan ist geschrieben, die Tafeln bemalt, der "Rollmopska" (eine Idee und Kreation von Olaf und Illya) angerichtet und Quiz-Fragen herausgesucht. Unsere Moderatoren Tim und Carsten hüpften schon rum. Es wird 21.30 Uhr und die Freizeitklub-Melodie ertönt.
Grit glänzt in ihrem Job als Nummerngirl, Tim kämpft mit Yareds Fußstapfen (macht sich aber durchaus gut) und Carsten beeindruckt im Bademantel.

Eine Palette Eier und ein Banda-Bären-Baby

Es werden Eier ausgeblasen und wild durcheinander rufend Fragen beantwortet. Die Hauptpreise (eine Räuchermakrele, eine Palette Eier, eine Patenschaft für das nächste Panda-Bären- Baby bei Hagenbeck und der ein oder andere "Rollmopska") werden entgegen genommen.
Das Moderatoren-Casting für den Kiez- Kanal ist ausgesprochen erfolgreich. Die sich bewerbenden Herren beeindrucken mit Witz und Spontanität. Die Wahl wird schwer fallen!
Dann servieren uns Johanna und Lars von BalconyTV noch den wunderbaren Live-Gig von Jean Luke und Band. Ein fulminantes Programm, an dem die Makrele da teilnimmt.
Die große Erleichterung über diesen erfolgreichen Abend verführt das Makrele-Team dazu, den Rest des "Rollmopska" zu leeren. Carolin möchte mit dem Produkt unbedingt in Serie gehen. Mir wird nach dem zweiten schon schlecht. Mit Silberzwiebel könnte der doch schmecken...
Ok, das probieren wir das nächste Mal am 10.04., wenn das Thema lautet:
"April, April – ab in die Wechseljahre". Dann muss ich mir aber den Tag danach frei nehmen. So viel Kondition habe ich nicht mehr.

Nächster Freizeitklub
10.04.2008, 21 Uhr,
kukuun - Spielbudenplatz 22
eine Gemeinschaftsproduktion von:
www.freizeitklub.com, www.makrele.org,
www.balconytv.de, www.kukuun.com,
www.kiezkanal.de

Makrele errötet - 6. Ausgabe

Das Rotlichtportrait

1. Dein Name? Wolfgang Kampz.
2. Dein Alter? Jahrgang 1965.
3. Dein Familienstand? Seit 15 Jahren in einer festen Beziehung.
4. Dein Beruf? Fotograf.
5. Wie kamst Du zur Fotografie? Mit dem Herzen zu den Augen.
6. Wann kamst Du auf die Idee, nachts auf St. Pauli zu fotografieren und wie lange hat das Projekt gedauert? Am Ende des Millenniums, in der Zeit von 1998 bis 2000 entstanden die meisten Fotos zu meinem Buch "Sex World", das 2001 erschien (Edition Braus ISBN 3-926318-52-X).
7. Wie kamst Du in die verschiedenen Szenen? Die digitale Fotografie war noch nicht so verbreitet wie heute und nicht jeder ist mit einer Kamera unterwegs gewesen. Telefone, mit denen man Fotos in 5 MB Auflösung machen kann, gab es nicht und es war auch noch niemand auf die Idee gekommen im Nachtleben von St. Pauli zu fotografieren.
10. Hast Du mit den Leuten noch Kontakt, bzw. sind dabei Kontakte entstanden?
Aus vielen Menschen die ich portraitiert habe sind Bekannte geworden, aus einigen auch Freunde und wenn ich Ausstellungen gemacht habe, sind immer fast alle der Portraitierten gekommen.
11. Deine größte Leidenschaft? Menschen die nicht langweilig sind...
12. Was gefällt Dir an St. Pauli? Ich finde es spannend, wenn Menschen brennen, Energie ausstrahlen. Danach habe ich auch die Leute in meinem Buch ausgesucht. Auf St. Pauli begegnen sich tausende Menschen, die dort hingehen, weil Sie einsam oder auf der Suche sind. Sie alle verbindet eine Art Sehnsucht.
13. Was muss besser werden? Wenn es so weitergeht mit "Raucherpolizei", Waffenkontrollen wie auf Flugplätzen und Videoüberwachung auf allen Kanälen, dann verschwinden auch die letzten kulturellen Nischen. Diese gilt es zu erhalten.
14. Wie wird Deiner Meinung nach St. Pauli in 10 Jahren aussehen? Da möchte ich mich Ludwig von Otting dem kaufmännischen Leiter des Thalia Theaters anschließen. Herr Otting schrieb über "Sex World": "Ich kann mir vorstellen, dass das Buch gerade wegen seiner kompromisslosen Heutigkeit bald ein historisches Dokument sein wird. Und zwar nicht nur, weil Neonschriften verschwunden und Gesichter alt geworden sind. Es gibt zwar keine regierungs-offizielle Äußerung zur Lasterhaftigkeit im Allgemeinen und zu Sonderformen des Liebesleben im Speziellen, aber es steht vielleicht zu befürchten, daß das saubermännische Gehabe der Wahlkampfzeit Vorbote einer neuen Prüderie gewesen sein könnte. Wenn in einigen Jahren auf dem Spielbudenplatz ein paar der dringend erforderlichen schmucken Bürohäuser stehen, wenn alle Punker im Gefängnis, alle Obdachlosen in leer stehenden Reedervillen an der Elbchaussee und alle illegalen Huren in Abschiebehaft sitzen, und wenn schließlich, um noch einen kleinen schwarzen Albtraum hinzuzufügen, unsere sexuellen Abarten per Hologramm auf dem Personalausweis vermerkt sind, dann können wir heimlich
Wolfgangs Buch aus dem Regal nehmen, darin blättern und sagen:
"Scheiße, das war 'ne geile Zeit".

Makrele erinnert - 6. Ausgabe

Der Astra-Turm

eingesandt von Oliver Schumann

Das mittlere Hochhaus auf dem Neubauareal »Brauereiquartier« zwischen Hopfen- und Berhard-Nocht-Straße ist Ersatz für ein kubisches Gebäude, das vor seinem Abriß ein Wahrzeichen St. Paulis darstellte. Man wollte es erhalten, doch es kam anders …

Heute ist es allein der Name, der auf jenes »Industriegebiet« verweist, das alteingesessenen St. Paulianern noch als betriebsames Brauereigelände ein Begriff ist. Das Grundstück wurde bereits 1863 an die »Actien-Brauerei« vergeben, die bis ins Jahr 2000 vor Ort blieb. Es prangte jahrelang ein Leuchtschild an einer Hallenmauer in der Hopfenstraße, Ecke Zirkusweg: »Bavaria-St. Pauli Brauerei«. Hier wurde Bier gebraut und abgefüllt - die Marke Astra erfreut sich bis heute ungebrochener Beliebtheit!




Das Erbe der Guldenburgs

Bis vor 18 Jahren flimmerte eine beliebte TV-Serie über die Mattscheiben. Das Besondere daran: Neben dem Schloß Wotersen bei Hamburg wurde eine weitere markante Immobilie ins rechte Licht gerückt, der »Astra-Turm«. Vorzugsweise aus der Vogelperspektive gefilmt, spielte er eine architektonische Hauptrolle in der ZDF-Produktion »Das Erbe der Guldenburgs« (39 Folgen, 1987 – 1990). Das Hochhaus diente – in der Serie, wie real – als Verwaltungsgebäude der Brauerei. Der Turm entstand zwischen 1969 und 1971. Architektonisch gewitzt, wenn auch bis zum Abriß nicht erkennbar, war ein dreigeschossiger Sockel – ein Fahrstuhlschacht – auf dem sich der eigentliche »Kasten« erhob (Architekten Carl Friedrich Fischer und Horst von Bassewitz).

Mitte der 1980er Jahre wurde das Betriebsgelände erweitert und ausgebaut, im
östlichen Teil baute man neue Hallen. Das erforderte sogar die Verlegung des Zirkusweges! Geschwungene Mauern umschlossen hier das Areal, das nur gen Sü den hin offen und zugänglich war, eben dort wo jetzt der Nachfolgeturm steht. Den sich gelegentlich verbreitenden Gestank von Maische tolerierten die Anwohner ohne Murren.

Es ist ein Gerücht, daß der Betrieb nur wegen der Geruchsbelästigung einmal im Jahr für Besucher öffnete.

Am »Welt-Astra-Tag« waren Nachbarn und Freunde eingeladen, den Produktionsprozess aus der Nähe zu bestaunen.

Bier, Wurst und Musik umrahmten diesen »Tag der offenen Tür«.

An diese besseren Zeiten erinnert die erwähnte TV-Serie über zwei rivalisierende Familien, derer »von Guldenburg« und der »Balbecks«. Für die Dauer der Dreharbeiten wechselte man sogar die Firmenschilder am Dachfirst des Hochhauses aus und die Fahnen, die an jeder Ecke des Daches wehten, gleich dazu. Im Shop der Esso-Tankstelle (in der Taubenstraße) gab es das Bier der Marken »Guldenburg Premium« und »Balbeck Pilsener« käuflich zu erwerben! – Diese Phase bezeichnet möglicherweise den wirtschaftlichen Höhepunkt in der Neuzeit der Brauereigeschichte. Der Anfang vom Ende wurde noch im Jahre 2000 eingeleitet. Der Traditionsbetrieb war inzwischen von der Holsten Brauerei AG übernommen worden, woraufhin sich das Bierbrauen nach Altona verlagerte.



Der Abriß naht

Nach dem Auszug und der Demontage der Fabrikationsanlagen verkam die Brauerei zur Industrie-Brache. Zuweilen nutzten Veranstalter die leeren Hallen für Ausstellungen
und Partys oder ähnlichem. Es muss Ende 2003 gewesen sein, als man mit dem Abriß begann.

Nur der »Astra-Turm« sollte erhalten werden. Vorgesehen war eine Grundsanierung mit
einer Außenverkleidung aus Glas. Doch die Bauherren mussten während der Erschließung des Baugrundes erkennen, daß die enorme Unterkellerung ein zu hohes Risiko für die Gebäudesicherheit darstellte. Das Schicksal des Turms war besiegelt…







Anfang Februar 2006 erinnerten nur noch einige Restmauern der Tiefgeschosse an die traditionsreiche Geschichte der »Bavaria-St. Pauli Brauerei«. – Wer sehen will, wie der Betrieb und besonders der »Astra-Turm« in besten Zeiten den südlichen Kiez (mit-)prägten, der kann sich »Das Erbe der Guldenburgs« zu Gemüte führen. Inzwischen sind alle drei Staffeln auf DVD erschienen.



Makrelenchic - 6. Ausgabe

Kiezmode

Bilder: Olaf Deharde

Es wird bunt auf der Haut.
Bei diesen Tattoos werden nicht mehr viele Kleidungsstücke gebraucht.


Ein Mann - ein Bilderbuch


Hier beeindruckt nicht nur das Dekoltee!




Ein körperlicher Fortsetzungsroman



Dunkel wird es später



Das hat bestimmt weh getan!

Makrele spezial II - 6. Ausgabe

In Würde sterben

von: Patrick
Bilder: Carolin Urban

Inspiriert von unserem „schimpft“-Artikel „wer später stirbt, muss draufzahlen“ in Ausgabe N.5 wollte ich das Hospiz Leuchtfeuer (Simon-Utrecht-Str. Nr. 4d) kennenlernen.
Leuchtfeuer genießt einen ausgezeichneten Ruf, ist auch über Hamburgs Grenzen hinaus bekannt und wird nicht ohne Grund, von vielen Prominenten und namhaften Firmen unterstützt.

Am 7.3.2008, 13 Uhr wurden wir Makrelen von Josef Reppenhorst herzlichst empfangen. Wir kamen in ein sehr warmes und geschmackvoll eingerichtetes Haus.

Hier finden Menschen einen Ort, an den sie sich zurückziehen können, um in Würde und Ruhe zu sterben.

Josef Reppenhorst ist 38 Jahre jung, unverheiratet, ledig und hat keine Kinder. Im Münsterland (Westfalen) geboren, lebt der studierte Wirtschaftsprüfer seit 1993 in Hamburg.
"Lieber Josef, was machst Du jetzt beruflich?"
Ich hörte 1993 erstmals von Leuchtfeuer und war sofort davon überzeugt. Damals war es noch ein reines Netzwerk für Menschen mit HIV. Ende 1994 begann ich ehrenamtlich im ersten Leuchtfeuer-Büro in St. Georg. Heute bin ich für die Öffentlichkeitsarbeit und das Fundraising (Finanzierung aus Spenden und Benefizveranstaltungen) zuständig. Diese Arbeit liegt mir sehr am Herzen und ich mache sie mit Leidenschaft. Ich fühle mich mit den Inhalten verbunden.
Josef gab uns im weiteren Verlauf unseres Gespräches folgende Hintergrundinformationen zu Leuchtfeuer:
– Im Hospiz arbeiten im Schnitt zwölf bis dreizehn Vollzeit-Mitarbeiter, darunter ein Koch, eine Hauswirtschafterin und eine Sozialpädagogin.
– Die tragende und stützende Säule sind jedoch die über sechzig ehrenamtlichen Mitarbeiter, welche in allen Bereichen der Einrichtung vor allem aber als Begleiter tätig sind.
– Die Begleiter arbeiten nach einem "Buddy-System". Sie pflegen die freundschaftliche Beziehung zu den Bewohner, lesen ihnen vor, gehen mit ihnen spazieren, trinken mit ihnen Kaffee etc..
– Begleiter kann jeder werden. Hierzu ist eine spezielle Ausbildung notwendig
– Eine wichtige Philosophie aller Mitarbeiter bei Leuchtfeuer lautet: "nicht die Arbeit für die wirtschaftliche Notwendigkeit ist wichtig, sondern die Tätigkeit an sich". Die Gemeinschaft untereinander und mit den Bewohner steht für alle im Vordergrund.
– Das Hauptanliegen des Hospizes ist es, sterbenden Menschen einen geschützten Ort für diese schwere Phase zu geben. Im Vordergrund stehen dabei nicht medizinische Aspekte, sondern menschliche. Es werden hier, abgesehen von der Schmerztherapie, die so erfolgreich ist, daß im Schnitt rund 90% aller Schmerzen gelindert werden können, keine weiteren Therapien angeboten.
– Feste Besuchszeiten gibt es nicht, es wird lediglich um Anmeldung gebeten. Die Bewohner sollen entscheiden können, wen sie wann empfangen möchten.
– Neben dem LEUCHTFEUER mit seinen 11 Zimmern gibt es mittlerweile 4 Einrichtungen dieser Art in Hamburg. Hamburg ist Vorreiter auf diesem Gebiet, ein Erfolg der dem bürgerlichen Engagement, durch Förderer, Spender und Ehrenamtliche zu verdanken ist.
– Hervorzuheben ist die eigene, spendenfinanzierte Küche und die Möglichkeit für die Bewohner eigene Möbel und sogar Tiere mitzubringen; auch Angehörige können mit einziehen.
– Die Bewohner kommen entweder zuvor aus einem Krankenhaus oder lassen sich selbst einweisen.
– Die HIV-Infektionen steigen zwar weiterhin kontinuierlich an, doch die Sterberate der AIDS-Kranken sinkt.
– Im Hospiz beträgt der Anteil an HIVInfizierten, beziehungsweise AIDS-Kranken, derzeit unter 10%. Krebskranke machen einen Anteil von rund 90% aus.

Nach dem Gespräch mit Josef, und am Ende eines gemeinsamen Rundganges, kommen wir in die Empfangshalle. Über einem Tisch brennt eine Kerze an der Wand, darunter eine Vase mit bezaubernden Rosen sowie ein Buch und eine Wachs-Tafel, in die ein Vorname geritzt ist. Josef erklärt uns die Bedeutung der einzelnen Gegenstände wie folgt: Für jeden Verstorbenen wird eine neue Kerze angezündet und sein Name auf die Tafel geschrieben.

Die Kerze brennt seit 13 Uhr, dem Zeitpunkt unserer Ankunft...
Ich bekomme eine Gänsehaut.


Das harmonische Zusammenspiel der helfenden Hände, die an diesem Ort den Weg der Bewohner würdevoll begleiten ist geradezu körperlich spürbar. Diese Menschen haben den wahren Gedanken des Artikel 1 unserer Verfassung verinnerlicht; die Achtung der Menschenwürde.

Das Engagement der Mitarbeiter ist Grund dafür, daß dieses Hospiz so gut und erfolgreich funktioniert.
Hier zeigt sich, daß man die Aufgabe der Pflege der Menschen und die Achtung ihrer
Würde nicht allein dem Staat überlassen sollte. Vielmehr ist es wichtig, daß jeder Mensch, egal ob gesund oder nicht, jung oder alt, dem beschriebenen Beispiel der Mitarbeiter des Hospizes folgt. So kann die Achtung der Menschenwürde erlebt und gelebt werden.

Behandle die Menschen so, wie Du selbst behandelt werden möchtest.

Das Leuchtfeuer ist ein wunderbares Beispiel für diesen Gedanken.

Makrele kocht - 6. Ausgabe


Essen mit: Thorsten Birk (Propagandaleiter, Die Partei)

von Olaf
Bilder: Olaf Deharde

Gericht: präsentiert wird mir heute ein knallhart kalkuliertes 3-Gänge-Menü der internationalen Arbeiterklasse. Bremer Pilse, Berliner Buletten mit holländischem Stampott und zum Nachtisch ein schön „Armer Ritter“.

Zutaten: 500 g Hack (halb und halb), 1 Ei, 1 altes Brötchen eingeweicht in Milch, Salz, Pfeffer, scharfes tunesisches Paprikapulver, Thymian. Für das Stampott benötigen wir ein paar alte gekochte Kartoffeln, Salatherzen, Walnüsse, Speck, Zwiebeln, Senf, Essig und Öl. Das Dessert besteht aus den Resten des alten Milchbrötchens, Grafschafter Sirup, einem Ei und Puderzucker.
Gehetzt vom Alltagsstress macht sich der Fotograf ohne Mädchen auf ins geheime Propagandazentrum der Partei. Schnell noch den Sixpack Bier beim Express-Spar eingeholt und rein in die gute Stube. „Ist das Hack?“ frage ich sofort – ich habe einen ausgeprägten Geruchsinn für jegliche Art von Hackspeisen. Ein breites Grinsen und ein warmes „ja, es gibt Buletten“ kommt als Antwort zurück. Diese werden mit holländischem Stampott serviert. „Ganz nach einem alten Familierezept.“ Welche Familie hier auf eine alte Bulettentradition zurück blicken kann, ist jedoch nicht mehr nachzuvollziehen. Thorsten hat das Rezept nämlich aus dem Internet...

Während ich mich daran mache die Bremer Pilse zu öffnen, macht Thorsten eine ziemlich gute Figur beim Buletten würzen. Außergewöhnlich ist hier der nicht zu knappe Einsatz von eingeweichtem Brötchen und einem speziellen Paprikapulver aus Tunesien. Wahrscheinlich mitgebracht von irgendeiner Wüstentour mit nordafrikanischen Traditionsmusikern. Thorsten ist ja eigentlich Booker für internationale Musikkapellen und somit oft in fremden Ländern mit noch fremderen Gewürzen unterwegs. „Wird der Bulette aber wohl nicht schaden“ denke ich mir so und werde sogleich Zeuge von einem, eher dem weiblichen Geschlecht zugeordneten, Talent:
Thorsten ist nicht nur Booker und Propagandaleiter in einer Person, nein, er kann sogar Hackbällchen formen, Bremer Pilse geniessen und dabei telefonieren. Multitasking par excellance, nenn' ich das und pelle derweil die zuvor im Eierkocher aufgeheizten Pellkartoffeln für den Stampott. „Wie kommst Du eigentlich dazu, Dich politisch so zu engagieren?“ „Ich habe generell ein großes politisches Interesse und da die Partei ein sehr nettes Team hat und ich mich mit dem Parteiprogramm gut identifizieren kann, ist es für mich eine Chance einmal mitzubekommen wie sich das Karussell dreht.“
Mittlerweile ist die Vorspeise weg und die Hauptakteure bräunen sich bei großer Hitze von beiden Seiten. Thorsten geht noch mehr Vorspeise holen und ich bewache mit Argusaugen
die sich bräunende Buletten-Armada. „Mmmhh lecker sieht das aus“ schnurrt es aus mir heraus, während mir Thorsten liebevoll auftut. „Ein bisschen zu viel Brötchen!“– „Da muss man ganz vorsichtig mit sein, sonst wirds zu locker!“ wirft Thorsten ein. „Egal, gewürzt sind sie super und die Beilage passt hervorragend dazu“. Entgegne ich und will aber noch mal aufs politische Thema zurück. „Was sind denn Deine wichtigsten Themen aus dem Wahlprogramm 2008?“ will ich wissen. „Musicals raus, beschlagnahmte Waffen versteigern und St. Pauli wird Weltkulturerbe der UNESCO.“ „Großartig, das klingt gut!“
"das mit den Waffen ist ja quasi schon durch, aber das mit den Musicals find ich eine sehr unterstützenswerte Angelegenheit.“ „Und wie siehst Du die Zukunft für St. Pauli?“ – „ In spätestens 10 Jahren wird St. Pauli Weltkulturerbe und die Großinvestoren haben Ihr Interesse verloren, da die Bewohner zu widerspenstig sind.
Alles bleibt so wie es ist und wird geschützt durch die UNESCO“ – „Ein Traum“ – „So wird’s gemacht!“. Erst kommt allerdings die hoch angepriesene Nachspeise dran. Dazu wird einfach das restliche Milchbrötchen mit einem ordentlichen Schuß Grafschafter Zuckersirup vermengt und in die Pfanne gegossen. „Man darf sich von dem Anblick nicht erschrecken lassen“, warnt mich Thorsten. Auch die Bröckchen Puderzucker, mit denen er versucht, den braunen Klumpatsch zu verschönern, mißlingen höchstgradig. Hoffentlich klappts da politisch besser, sage ich zu mir und fahre ohne Nachtisch nach Hause.



Zierfische - 6. Ausgabe

Makrele tippt - 6. Ausgabe

Veranstaltungs-Tips

KONZERTE

Donnerstag 03.04. | Molotow
Does It Offend You, Yeah?
Intro Intim Tour
Im Adressverzeichnis auf Seite 24.

Samstag 05.04. | kukuun
Duncan Townsend & Drunken Townsmen
Im Adressverzeichnis auf Seite 24.

Sonntag 06.04.| Molotow
Foals
Im Adressverzeichnis auf Seite 24.

Sonntag 06.04. | kukuun
Judith Tellado Gonzàlez & Band
Im Adressverzeichnis auf Seite 24.

Montag 07.04. | Grünspan
Lizz Wright
Im Adressverzeichnis auf Seite 26.

Dienstag 08.04. | Grünspan
Shamrock Clash
Fiddler's Green (D), Mr. Irish Bastard (D) und Blood Or Whiskey (IRL)
Im Adressverzeichnis auf Seite 26.

Freitag 11.04. | Knust (Neuer Kamp 30)
Hazelwood Special:
Smokestack Lightnin' + DM Bob + The Mighty Three (Mardi Gras.BB)

Samstag 12.04. | Knust (Neuer Kamp 30)
Neil Hickethier & Band

Montag 14.04. | Uebel & Gefährlich
(Medienbunker, Feldstrasse)
Madsen, supported by: Tent

Montag 14.04. | Prinzenbar
The Bellrays
Im Adressverzeichnis auf Seite 30.

Dienstag 15.04. | kukuun
Alan Wörner
Im Adressverzeichnis auf Seite 24.

Mittwoch 16.04.| Molotow
The Whip
Im Adressverzeichnis auf Seite 24.



SPIELBUDENPLATZ

Samstag 05.04. | Saison-Eröffnung mit dem
Sankt Pauli Ratpak
www.st-pauli-rat-pack.de
( Dennis Durant & Marcus Prell)

Jeden Mittwoch | Wochen-Nachtmarkt



PARTY

17.4.2008 | Lunacy
Zehn Jahre „Saufen für den Frieden“.
Um 20:00 Uhr startet das Geburtstagsfest; die Gäste werden ausdrücklich gebeten, zum halben Preis zu trinken.
Einladung bitte vorher zu den regulären Öffnungszeiten (So. - Do.: 21:00-4:00, Fr. - Sa.: 21:00-open end) am Tresen abzuholen.
Im Adressverzeichnis auf Seite 26.

Mittwoch 30.04. | Grosse Freiheit 36
Tanz in den Mai
Einlass: 22 Uhr. AK: 6 €, Party auf 3 Etagen:
- Kaiserkeller Saal - 80s, 90s & das Beste von heute.
- Kaiserkeller - Rock & Alternative.
- Galerie Café 36 - Sala & Latino.
Im Adressverzeichnis auf Seite 26.



KUNST

Samstag 05.04.| allmostfamousgallery
Vernissage Cutting Edge | Urban Art von Bartotainment
www.allmostfamous.com
Im Adressverzeichnis auf Seite 34.



Freitag 11.4. | kukuun
Vernissage: Alexander C. Cornelius
The Must Have - Logobilder und andere (S)exzesse
Im Adressverzeichnis auf Seite 26.


25.04. – 30.04. | MS Hille, Bremer Kai im Freihafen, Hinter den 50er-Schuppen des Hafenmuseums.
"Wahrschau! Kunst im Kümo"
Ein Kunstfestival im Freihafen.
www.kunstimkuemo.de
Sechs Hamburger Szenekünstler präsentieren unter dem Titel "Zwischen uns liegt für immer das Meer" ihre Werke. Die Art und Weise, wie sich Sebastian Haug, Karlo Kannibalo, Heike Küster, Ulla Lücke, SAM und Thomas Tannenberg diesem Thema annehmen, ist so vielseitig, wie die Stile der Künstler selbst.



FRAU HEDI

ab Samstag 05.04.
Frau Hedi - Barkasse

Frau Hedi, Landungsbrücken 10, Innenkante
Mit "Frau Hedi" im Frühling auf der Elbe

Samstag 05.04.
Frau Hedis Eröffnungsgala
- Richard Von Der Schulenburg und sein gefeiertes Programm 'Hollywood meets Bolywood',
- Pascal van der Straaten präsentiert sein Mega Hit 'Das kleine Eichhörnchen' u.a.

Mittwoch 30.04.
Tanz in den Mai
Eintritt 10 Euro.
"Frau Hedi" - "Frau Claudia" - "Frau Hille"
Barkasse 1: ab 17 Uhr stuündliche Abfahrt.
"Frau Hedi" - DJ Rodion (Datscha Projekt) & Gäste.
Barkasse 2: ab 18.30 stündliche Abfahrt
"Frau Claudia" – DJ Mucho Kiss Me & Ada
Loveshake, zusätzlich gibt es noch ne tolle
dritte Party im Küstenmotorschiff "Frau Hille": ab 18.30 Uhr, www.ms-hille.de



KOMIK

Donnerstag 10.04. | kukuun
Freizeitklub - sehr witzig
Komik, Livemusik, Lebenshilfe "April, April
- ab in die Wechseljahre" mit Tim Diedrich &
Carsten Brix, Live: Gustav Magnusson.



KINO

29.03. - 26.04. | Fleetstreet-Festival
Fleetstreet e.V., Admiralitätstr. 71
11.04.08 ab 21:00
Matthew Way praesentiert: Filmclub
The Opening Night Of Close-Up
(Nanni Moretti, 10 Min.)
Close-Up (Abbas Kiarostami, 90 Min.),
Making-of Die Geschlechtskrieger
(Matthew Way, 15 Min.)
19.04.08 um 20:00
Keiner weiss mehr von Rolf Dieter Brinkmann,
Lesung mit Felix Knopp (Einfuehrung: Eckhard Rhode), Gastspiel des Thalia Theaters
(Einrichtung: Christine Ratka)
22.-24.04.08 um 20:00
Das Helmi: Drei Farben Weiß (nach Krzysztof
Kieslowski), Anarchistisches Puppentheater mit Brian Morrow, Felix Loycke u. Florian Loycke
25.04.08 um 21:00 bis 02:00
FLEETSTREET CLUB
Hosted by the Smallville Seniors – mit speziellen Spezialgaesten
26.04.08 um 20:00


Weitere Tips von der MAKRELE über Lokalitäten wie Restaurants, Clubs, Bars, etc. gibt es unter: 0180-3684391-070 (€ 0,09/min. aus dem dt.. Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen).

FKP SCORPIO - 6. Ausgabe


präsentiert:





Konzert-Tips


Dienstag, 15.04., 21:00 | Uebel & Gefährlich (Medienbunker, Feldstrasse)

++ Isis ++
Seit 1997 schlägt die fünfköpfige Band aus L.A. hohe Wellen im Meer moderner Rock-Musik. Ihr progressiver und dynamischer Stilmix lässt die Vergangenheit im Hardcore heute nur noch erahnen – lange Spannungsbögen, präzises Timing und komplexe Arrangements machen "Isis" zu einer Ausnahmeerscheinung im Post-Metal Genre, die Brüdern im Geiste wie "Tool" locker das aufgewühlte Wasser reicht.
Makrele hat die Ehre dieses tolle Konzert im Schulterschluss mit FKP Scorpio zu präsentieren und verlost aus diesem Grunde zwei Mal zwei Tickets für die Show.
Schreibt uns bis Donnerstag, den 10.04. an
gewinnen@makrele.org
einen möglichst originellen Grund, warum ausgerechnet ihr dieses Konzert besuchen solltet.
Viel Glück!



Mittwoch, 16.04., 21:00 | Uebel & Gefährlich (Medienbunker, Feldstrasse)

++ Kaizers Orchestra ++
Norwegische Texte, die niemand versteht und trotzdem jeder mitgrölt? Ein weiter Spagat zwischen Rock'n'Roll, Tom Waits und Psycho-Polka? Ölfässer und Radkappen als Schlagzeugersatz?
Klingt wahnsinnig?
Ist es!
Wahnsinnig gut nämlich.
"Kaizers Orchestra" gelten nicht umsonst als eine der besten und sehenswertesten Live-Bands dieses Planeten, den Beweis dafür liefert die DVD „Live At Vega“ zwar recht eindrucksvoll, kann aber einen Konzertbesuch nicht ersetzen.
Ein Abend mit Spaß-Garantie!



Sonntag, 20.04., 21:00 | Prinzenbar
Im Plan zu finden auf Seite 32.

++ Get Cape. Wear Cape. Fly ++
Sam Duckworth hat den Punk ein- und großartige Songs wieder ausgeatmet. Der talentierte junge Singer/Songwriter aus Essex (GB) steht in einer Reihe mit Künstlern wie Landsmann Billy Bragg oder auch Ben Lee. Sein Debüt-Album „Chronicles Of A Bohemian Teenager“ war eine der großen Indie-Überraschungen des Jahres 2006. Im traumhaften Ambiente der Prinzenbar wird es zauberhafte Melodien, tolle Texte und erste Einblicke in das neue Werk „Searching For The Hows And Whys“ geben.
Makrele präsentiert auch dieses Event zusammen mit FKP Scorpio.
Unser Ausgehtip!



Dienstag, 29.04., 21:00 | Knust
(Neuer Kamp 30)

++ Kristofer Aström ++
Man mag es kaum glauben, aber "Kristofer Aström" war einst Kopf der schwedischen Gitarren-Front "Fireside". „Rainaway Town“ ist bereits das siebente Solo- Werk des begnadeten Songwriters mit der melancholisch-eindringlichen Stimme und steht – dieses Mal ohne seine Stamm-Begleitband "Hidden Truck" – im Zeichen von Blues- und Country Einflüssen. Zugänglicher, zuversichtlicher und immer noch tief berührend: Musik wie eine warme Decke an kalten, verregneten Tagen.

Makrele rockt - 6. Ausgabe

Ein Nachruf

Thomas E. Martin

*16.08.1956 - †09.03.2008


Thomas E. Martin komponierte unter anderem Musik für Installationen, Ausstellungen und Filme.

Veröffentlichungen:
SOLO
L'air (CD-R)
Casa Matta (interactive CD-Rom images: Peter Kaser / Text: Kurt Lanthaler)
Soundscape Conversions (CD-R)
Music for upper and lower Districts (CD-R)
Seascapes (CD-R)
Zeitfluss (CD-R)
Doma (CD-R)
Parking Music (CD-R)
Tom (CD-R)

BAND
Faust - You know FAusT (CD & LP)
Faust - Wakes Nosferatu (CD & LP)
Faust - BBC Sessions/Kisses for Pythagoras (LP)
Faust - In Autumn (4 CD Set)
Natasha - Steppe (CD-R)

GAST
Urban Dub - Illegal Immigrants (CD incl. PASSIERZETTEL remixes)
Passierzettel - Radiotelescope (CD-R)
Passierzettel - Nouar (CD-R)
Passierzettel - Canal (CD-R)
Passierzettel - Lost Tunes (CD-R)

KOLLABORATIONEN
Thomas E. Martin/Maja Kellogg - Sylt 3 (CD-R)
Thomas E. Martin/Maic Walther - Tonbau (CD-R)

SAMPLER
Parat Sampler - Apparat (CD-R)
Parat Sampler - Separat (CD-R)

FILME
"Pirosmnis Tisch" by F. Rasimi/S. Homberg
"Das Eichelschwein" by Insa Winkler
"Letzte Ausfahrt 44" by Hans Winkler
"Everlasting Flux" by Wagner Hermusche
"135,5 x 85" by Andrzej Urbanski/ Mira Boczniowicz
"Autobahnrausch" by Dennis Albrecht
"(M)Ein Tagebuch" by Dennis Albrecht

INSTALLATIONEN/AUSSTELLUNGEN
2/3 Mitternachtskinder
L'air (solo)
Capi-Tales (solo)
Sch(l)af (solo)
HyDROPhon (solo)
Futura Exaktum (with Insa Winkler, Susan Chales de Beaulieu)
Drift (with Helge Emmaneel)
Zeitfluss (with Bent Szameitat/Ingo Sikorski)
Sylter Filmografien (with Bent Szameitat)
Antarctica starts here (for Polarfront)
Theater & Live Internet (for Taanteatro São Paulo)
3 x Bibelkreuz (for Insa Winkler)
L.A. Drive-by (for Michael Lange)

GEMISCHTES
Kebap Connection (Movie by Anno Saul, Mix for 3 songs)
Dubtari - El Chico de Hamburgo (Mix & Treatments)
Konan & Friends - Mango Dengo (Mixes)
David Cohen - Pain in the Ass (Production)
Live mixing incl. Tcheka, Robbie Smith, Passierzettel, ...
Played with Faust, Ulan Bator, Barbara Manning, Calexico, Jim O'Rourke, Chris Cutler, Passierzettel, Silk Gate, ...

COVER ART
Faust / Mitchell Froom / It's Jo and Danny / Klangbad / Ole Lukkoye / Passierzettel
/ Maic Walther / and others