Präsentationen unserer Partner

Samstag

Makrele stellt vor - 7. Ausgabe


Das Ladenportrait

von Sönke
Bilder: Carolin Urban



Die Hasenschaukel


Endlich zu Hause.
Ein liebes Lächeln, ein Streicheln über den müden Kopf, die klammen Finger am Feuer wärmen, während im Radio schöne Musik läuft und die Zeit aufhört eine Rolle zu spielen.
Familie und Freunde sitzen beisammen, aus der Küche duftet das Essen so toll, wie es später auf dem Teller auch aussehen wird.
Bald werden Bier- und Weinfl aschen geöffnet, Geschichten erzählt, der Abend vergessen, die Nacht begrüßt. Alle wissen wo sie jetzt sind.
Zu Hause

Man sieht dieser kleinen Parallelwelt, diesen liebevoll und herzlich gestalteten Räumen in der Silbersackstraße 17 nicht mehr an, daß sie lange Jahre den größten Bäckerladen St. Paulis und zuletzt einen russischen Imbiss beherbergten.
Und, ja – die rosa Fassade mit dem lustig schaukelnden Hasenmaskottchen mag ein bestimmtes Publikum gar nicht erst anlocken.
Wer sich jedoch von so viel geballter Niedlichkeit nicht schrecken lässt und die Hasenschaukel betritt, wird wieder kommen.
Aber warum? Wir versinken in einem gemütlichen Sofa und versuchen im Gespräch mit Inhaberin Anja Büchel der unwiderstehlichen Anziehungskraft ihres Ladens auf die Spur zu kommen.
Schwer ist das nicht.
„Die Hasenschaukel sollte keine „coole“ Kneipe werden, sondern ein Ort, an dem man sich wohl fühlt, an dem vor und hinter dem Tresen alle freundlich miteinander umgehen“, lächelt Anja in ihrem märchenhaften Glitzerkleid.
Über ein Jahr hat sie gemeinsam mit Tanju Börü an einem Konzept gearbeitet, das Gemütlichkeit, Stil und guten Geschmack in liebevoller Atmosphäre vereint. Daß die beiden sich seit einer halben Ewigkeit kennen, machte es ihnen leicht, die gelungene Mischung aus leckeren Gerichten und einem geschmackvollen Liveprogramm auf dem Kiez in nur dreieinhalb Jahren zu etablieren.
Die Küche versorgt ihre Gäste unter der Woche mit einer wechselnden Quiche, am Wochenende gibt es ein Tagesgericht, einen Snack und den obligatorischen Salat. Unnötig zu erwähnen, dass alle Speisen von der Chefin höchstpersönlich zubereitet werden und Auge wie auch Geschmacksnerven in kleine Verzückungsanfälle stürzen.


Das Kulturprogramm

Stolz ist Anja völlig zu Recht auf das Kulturprogramm, und berichtet mit leuchtenden Augen: „Die Musik soll kein Mainstream sein und muss vor allem berühren. Da wir wegen der Lage nichts Lautes machen können, haben wir meistens Singer/Songwriter und kleine Indie-Bands aus aller Welt zu Gast.“ Wer je eines der vielen intimen Konzerte besucht hat, wird eine für Hamburg untypische Stimmung vorfinden. Das Publikum hört andächtig zu, weist quatschende Zuschauer schon einmal lieb und freundlich zurecht und widmet alle Aufmerksamkeit den Künstlern, die nicht selten ihr Programm dieser außergewöhnlichen Location anpassen.
Klassisches Booking gibt es nicht; so unglaublich es klingen mag – fast alle Musiker kommen von ganz allein auf Anja und Tanju zu, die dann nach Qualität und persönlichem Geschmack auswählen. Und dies so treffsicher, dass es sich immer wieder lohnt, „blind“ vorbeizuschauen und sich einfach überraschen zu lassen; eine leichte Entscheidung, da die meisten Konzerte gratis stattfinden. Die Gäste haben die Möglichkeit nach dem Auftritt Geld in einem Hut zu sammeln, und tun dies in der Regel so großzügig, dass die Bands keinen Grund zur Klage haben.
Kein Wunder, daß die Schaukel unlängst mit der Club-Prämie des Hamburger Senats belohnt wurde, und die beiden Inhaber zudem eine eigene Sendung beim Hamburger Online Radio Byte FM bekamen.


Die Einrichtung

Die fantasie- und liebevolle Einrichtung mag auf den ersten Blick sehr verspielt erscheinen, doch tatsächlich fühlt man sich zwischen künstlichem Kaminfeuer, skurrilen Puppenlampen und niedlichen Kinderzimmertapeten sofort wohl und gut aufgehoben.


Der Raucherraum

Vom wahrscheinlich schönsten Raucherraum des Viertels hat man durch ein Glasfenster freien Blick auf die Bühne, die fantastische Lüftung sorgt für stressfreien Nikotinkonsum; lümmelnd in den alten Sofas freut man sich über den stilvollen Musikmix, die entzückend designten Schaukel-Flyer von Kati Krüger und möchte nie wieder woanders sein.
Eigentlich möchten auch wir nicht gehen, Mitarbeiterin Illiana jedoch ist bereits fertig geschminkt für ihren Bowie-Auftritt im Rahmen einer Veranstaltung und Anja hat alle Hände voll zu tun.
Aber natürlich kommen wir wieder.
Nach Hause

1 Kommentar:

Clicky Overload hat gesagt…

Ileana heiß ich! Sonst gibt's nix zu meckern-