NORA von Henrik Ibsen
von Günther W. Feigl
Es ist Weihnachtszeit. Alles ist gut. Das Ehepaar Torvald und Nora Helmer kann zufrieden sein; es hat drei gesunde Kinder, sie ist jung und schön und er hat gerade einen neuen Posten als Bankdirektor angetreten. Somit gehören alle finanziellen Probleme der Vergangenheit an.
Doch Nora hat ein Geheimnis. Mit einer gefälschten Unterschrift hat sie ohne das Wissen ihres Mannes ein Darlehen aufgenommen. Jahre nach dieser Tat, mit der sie Helmer das Leben rettete, droht die Lüge aufzufliegen und eigentlich wäre es an der Zeit, ihrem Mann alles zu gestehen. Doch Nora ahnt, daß das, was sie aus tiefster Überzeugung, mit ihrem ganzen Herzen, getan hat, durch das Ehrgefühl ihres Mannes scharf gerichtet wird, daß er in ihrer großherzigen Tat nur das alltägliche Verbrechen sieht. Sie begibt sich immer tiefer in einen Sumpf von Lüge und Erpressbarkeit und gerät in Verwirrung - welche Moral ist die für sie gültige? Die verlogene Idylle ihrer Ehe droht zu zerbrechen und schließlich muss Helmer die Wahrheit erfahren. Wie reagiert der Mann? Hat Nora sich in ihm getäuscht?
Ibsen legt 120 Jahre nach dem Erscheinen seiner 'Gegenwartstragödie' Probleme dar, die immer noch akut sind: Die Frage nach der Verwirklichung des Ich in der bürgerlichen Gesellschaft, nach der alltäglichen Moral und die nach der Rolle der Frau. In den scheinbar kleinen Freveln des Alltags liegt der Zündstoff der modernen Tragödie.
Regie: Stephan Kimmig
Bühne: Katja Haß
Kostüme: Anja Rabes
Musik: Wolfgang Siuda
Dramaturgie: Sonja Anders
Es spielen: Christoph Bantzer (Dr. Niels Rank), Norman Hacker (Torvald Helmer), Stephan Schad (Lars Krogstad), Victoria Trauttmansdorff (Christine Linde), Susanne Wolff (Nora)
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