Kiez? .... für SIE immer noch St. Pauli!
eingesandt von Antje
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Was hab' ich mich über die Presse aufgeregt. Schlagzeile am 29.11.:„Saufverbot auf dem Kiez“. Dann am 30.11.: „Saufverbot auf dem Kiez. Wie soll das gehen?“. Wie originell und einfallsreich, zwei Tage dieselbe Titelzeile....
Angefangen hat die Geschichte anders: Hamburg wollte endlich was gegen Gewalt auf St.Pauli unternehmen, dabei ungewöhnliche Wege gehen. Da man Straßen nicht einfach zur waffenfreien Zone – so á la Stadion – erklären konnte, ging es 2005 erst mal nach Berlin, um das Waffengesetz zu ändern. Bundesrat stimmt im Mai 2006 zu. Endlich, September 2007, stimmt der Bundestag auch zu: Bundesländer dürfen Straßenzüge zur waffenfreien Zone erklären, also das Tragen von Waffen und gefährlichen Gegenständen verbieten. Vorteil: Es muss nicht erst Blut fließen, bevor die Polizei gewaltbereiten Menschen Messer oder Schläger wegnehmen kann.
Ich freu mich, träume von großen Schlagzeilen: „St.Pauli - Die erste waffenfreie Zone Deutschlands.“ oder „Freie Hansestadt hat ersten waffenfreien Stadtteil!“ oder „St.Pauli - Laut, wild, verrückt und waffenfrei!“ Vielleicht noch „Lieber waffenfrei als rauchfrei?!?“. Ach, super, ein Hauch von Woodstock zieht durch mein Viertel. Lasst uns feiern ohne Gewalt! St.Pauli als deutschlandweiter Vorreiter gegen Aggression, Gewalt und Waffen! St.Pauli mittendrin, statt voll daneben!
Viele auf St.Pauli finden die Idee echt gut. Wir wollen hier keine Gewalt, keine Verletzten, keine Waffen. Suse sagt: „Es geht um Respekt. Gegenseitiger Respekt, und Respekt für St.Pauli!“ Julia meint: „St.Pauli will nicht länger Gastgeber für Menschen sein, die meinen, hier sei das Eldorado der aggressiven Entladungen, wohingegen dann Zuhause die Geranien gepflegt werden.“
Jetzt, noch ein paar Wochen Hamburger-Politiker- Gerede, weil ja alles konkret geplant werden muss: Senat (CDU) und Bezirk (SPD/ GAL) sitzen am runden Tisch und überlegen!!! Hm, Gewalt auf St.Pauli hat meist mit viel Alkohol zu tun. Hm, und Glasflaschen werden auch als Waffe missbraucht. Hm, was tun? Unter dem Motto „Jetzt muß gehandelt werden!“ wird wild überlegt: „Glasflaschen draußen verbieten“, dazu „Kontrollen an U- und S-Bahn“, dann noch „Alkohol-Verkaufsverbot am Kiosk – erst mal ab 2.00 Uhr“, etwas mehr „Jugendschutz“ und natürlich „viel mehr Polizei-Präsenz“.
Politiker haben fertig! Und ich krieg 'ne Ahnung, was mit „Zuviel des Guten“ gemeint sein könnte. Politiker sehen nicht die Wirkung solcher Verbote.
St.Pauli und Image? Was'n das?
Die Presse hat ihre Kiez-Schlagzeile: „Saufverbot auf'm Kiez!“ „Noch mehr Polizisten auf dem Kiez!“ Da bekommt selbst der bravste Bürger Angst, St.Pauli zu besuchen: Er könnte ja ein Bier zu viel am falschen Ort trinken.
Aber keine Panik, vorher wird man eh abgestochen!
Alles ist verdreht und irgendwie falsch.
Für mein St.Pauli hatte ich mir andere Schlagzeilen erträumt, ich Idiot!
Angefangen hat die Geschichte anders: Hamburg wollte endlich was gegen Gewalt auf St.Pauli unternehmen, dabei ungewöhnliche Wege gehen. Da man Straßen nicht einfach zur waffenfreien Zone – so á la Stadion – erklären konnte, ging es 2005 erst mal nach Berlin, um das Waffengesetz zu ändern. Bundesrat stimmt im Mai 2006 zu. Endlich, September 2007, stimmt der Bundestag auch zu: Bundesländer dürfen Straßenzüge zur waffenfreien Zone erklären, also das Tragen von Waffen und gefährlichen Gegenständen verbieten. Vorteil: Es muss nicht erst Blut fließen, bevor die Polizei gewaltbereiten Menschen Messer oder Schläger wegnehmen kann.
Ich freu mich, träume von großen Schlagzeilen: „St.Pauli - Die erste waffenfreie Zone Deutschlands.“ oder „Freie Hansestadt hat ersten waffenfreien Stadtteil!“ oder „St.Pauli - Laut, wild, verrückt und waffenfrei!“ Vielleicht noch „Lieber waffenfrei als rauchfrei?!?“. Ach, super, ein Hauch von Woodstock zieht durch mein Viertel. Lasst uns feiern ohne Gewalt! St.Pauli als deutschlandweiter Vorreiter gegen Aggression, Gewalt und Waffen! St.Pauli mittendrin, statt voll daneben!
Viele auf St.Pauli finden die Idee echt gut. Wir wollen hier keine Gewalt, keine Verletzten, keine Waffen. Suse sagt: „Es geht um Respekt. Gegenseitiger Respekt, und Respekt für St.Pauli!“ Julia meint: „St.Pauli will nicht länger Gastgeber für Menschen sein, die meinen, hier sei das Eldorado der aggressiven Entladungen, wohingegen dann Zuhause die Geranien gepflegt werden.“
Jetzt, noch ein paar Wochen Hamburger-Politiker- Gerede, weil ja alles konkret geplant werden muss: Senat (CDU) und Bezirk (SPD/ GAL) sitzen am runden Tisch und überlegen!!! Hm, Gewalt auf St.Pauli hat meist mit viel Alkohol zu tun. Hm, und Glasflaschen werden auch als Waffe missbraucht. Hm, was tun? Unter dem Motto „Jetzt muß gehandelt werden!“ wird wild überlegt: „Glasflaschen draußen verbieten“, dazu „Kontrollen an U- und S-Bahn“, dann noch „Alkohol-Verkaufsverbot am Kiosk – erst mal ab 2.00 Uhr“, etwas mehr „Jugendschutz“ und natürlich „viel mehr Polizei-Präsenz“.
Politiker haben fertig! Und ich krieg 'ne Ahnung, was mit „Zuviel des Guten“ gemeint sein könnte. Politiker sehen nicht die Wirkung solcher Verbote.
St.Pauli und Image? Was'n das?
Die Presse hat ihre Kiez-Schlagzeile: „Saufverbot auf'm Kiez!“ „Noch mehr Polizisten auf dem Kiez!“ Da bekommt selbst der bravste Bürger Angst, St.Pauli zu besuchen: Er könnte ja ein Bier zu viel am falschen Ort trinken.
Aber keine Panik, vorher wird man eh abgestochen!
Alles ist verdreht und irgendwie falsch.
Für mein St.Pauli hatte ich mir andere Schlagzeilen erträumt, ich Idiot!
Und dann stelle ich mir vor, wie die Presse vor mir steht, hungernd und gierig nach 'ner Kiez-Dreck- Schlagzeile. Ich bin stink-sauer und seh' aus, als ob ich gleich einen von denen umbringe!
Ich schau Sie an, die Zeitungsfritzen, und auf einmal denke ich an die Musik, die Menschen und all das Schöne auf St.Pauli .... Tsss, den Kiez für 'ne olle Schlagzeile in' Dreck ziehen. Wie einfach ist das? Kann doch jeder! Und da fühle ich mich gar nicht mehr wie ein Idiot und sag nur lächelnd: Kiez? .... für SIE immer noch St.Pauli!
dreh mich um und lass die Fritzen einfach stehen....
Ich schau Sie an, die Zeitungsfritzen, und auf einmal denke ich an die Musik, die Menschen und all das Schöne auf St.Pauli .... Tsss, den Kiez für 'ne olle Schlagzeile in' Dreck ziehen. Wie einfach ist das? Kann doch jeder! Und da fühle ich mich gar nicht mehr wie ein Idiot und sag nur lächelnd: Kiez? .... für SIE immer noch St.Pauli!
dreh mich um und lass die Fritzen einfach stehen....
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