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Samstag

Makrele geht aus - 7. Ausgabe


Frau Hedi

von Carolin


Seit Wochen haben wir alle uns darauf gefreut: Der tollste Club Hamburgs nimmt
wieder Fahrt auf – die Hedi!

Bekannt auch als „Frau Hedis Tanzcafé“, mit wechselnder Beschallung, Freitags und Samstags ab 17 Uhr auf der Barkasse Hedi, Landungsbrücke 10.



Man stelle sich das so vor: Gute Musik, der Alkohol fließt in Strömen, nette Menschen, auf der Elbe schippern und man bekommt zum Sonnenbrand noch 'nen Sonnenuntergang serviert – wenn man Glück hat. Wenn denn die Sonne mal scheint. Ein Traum!

Am 5. April ging's also wieder los. Gutgelaunt trotz Hamburger Wetter (kalt, windig und ab und an Naß von oben) fand ich mich mit meiner Freundin Lotti pünktlich am Landungssteg ein, um die Barkasse zu entern. Irgendein netter Mensch (Frau Angela) wollte dem Frühling auf die Beine helfen und hatte Blumenkörbe und -kästen am Boot installiert. Gehängt und geklebt sozusagen.
Sehr adrett.


Unterhalten und unterhalten werden

Ich hatte eigentlich mehr Andrang erwartet (die Hedi lag nicht gewohnt tief im Wasser), auch etwas andere Leute... aber gut. Das konnte mein Dauergrinsen auch nicht verjagen.

Das erste Bier und los ging's.

Die Lichtshow legte das eine oder andere mal die Elektronik lahm... Aber das störte uns nicht, war ja auch hell draußen und das Bier lag auf Eis.

Die erste Runde (die Hedi legt jede Stunde an) unterhielten wir uns gut, die zweite wurden wir unterhalten. Und zwar von: Pascal van der Straaten. Einem köstlichen Alleinunterhalter, der abstruse Texte zu unterschiedlichster Musik vom Band zum Besten gibt, vorzugsweise mit lustigen Bewegungen und Lautuntermalung.

Das Ganze standesgemäß zu „Schiffe, Männer, Posen.“ im Kapitäns-Outfit.
Nach anfänglichem Kopfschütteln ging auch irgendwann der Mund wieder zu und echte Amüsiertheit stellte sich ein. Zu erwähnen wäre vielleicht auch die nette Dame, die sich als „Pascal“ vorstellte und einige Male als Mikroständer aushalf, während der echte Pascal sich eine Gitarre umhängte, sie aber kaum benutzte... Sah aber gut aus.



Bollywood? Hollywood?

Leider verließ uns der nette Mann nach einer Runde, wie auch jedes neue Bier uns relativ rasch wieder verließ. Dafür stieg ein anderer zu (Richard von der Schulenburg) in bollywoodtesker Kleidung, um uns auf eine musikalische Bootsreise mitzunehmen, auf der wir uns für Bollywood oder Hollywood als Ziel entscheiden sollten. Er wollte nach Bollywood – das wurde klar – wir nach New York; wir blieben aber doch auf der Elbe.



Der Sinn des Ganzen entzog sich unserer
Aufmerksamkeit...

Der Alkohol bzw. das böse Bier drückte, was dazu führte, daß Lotti und ich immer abwechselnd in der Toilettenschlange standen und uns ständig mit neuen Leuten unterhalten mußten.

Es ist erstaunlich, wen man alles in der Toilettenschlange kennenlernt!

Die Stimmung war gut und der eine oder andere Jägermeister wurde auch vernichtet.
(Motto: Wir sind im Krieg! Alkohol ist böse, wir müssen ihn vernichten!)


Hedifahren

Im Großen und Ganzen ist "Hedifahren" immer fatal, wenn man danach noch etwas Partymäßiges vorhat, weil sich bis dahin der Kater schon einstellt. (Ich habe einmal den Fehler gemacht, mich dazwischen 2 Stunden hinzulegen – Aua!) Außer man ist so schlau, keine Pause einzulegen. Waren wir.
Gottseidank begriff auch die Hedicrew irgendwann, daß der Frühling noch nicht sooo weit gediehen war und startete die Heizung. Fröhlich schaukelnd im Takt der vorbeischippernden Frachter bestaunten wir wie immer den beleuchteten Hafen in seiner ganzen Pracht.



Die vorletzte Runde stieg noch eine Band zu und beschallte uns mit lustigen
Klängen. (Ich kann mich leider nicht erinnern; nur daran, daß einer mir unbedingt seinen Bass, mit dem ich mich so schön angefreundet hatte, abnehmen wollte, um damit zu spielen.) Verpasst haben wir vor lauter Tratschen (Männer, Sex und andere Unmöglichkeiten) auch das anschließende Bingo. Und dann verschaffte
sich der inzwischen gewaltige Hunger so laut Gehör, daß wir die Hedi schweren Herzens
verließen und Richtung Kiez marschierten.


Essen nicht vergessen

Essen nicht vergessen – der Subway Burger war lecker. Wer ordentlich saufen will, muß
auch für Unterlage sorgen! So gestärkt fiel uns die Entscheidung des „Wohin“ nicht schwer: vom einen Zuhause ins andere Wohnzimmer. Ins „Schloß“, auch als King Calavera bekannt.
Jeden ersten Samstag im Monat unverzichtbar und (meist) fest in der Hand des St. Pauli Bastard Express.

Seines Zeichens El D und Lenin, DJs vorn Gottes Gnaden und saunette Kerle! (Doch Jungs, das mußte mal gesagt werden...) Leider an jenem Abend nicht vollzählig, Lenin war „auf Montage“. Aha. Es wurde auch schnell deutlich, daß die Hedi Tribut verlangte, nach 7 Stunden saufen geht’s halt nicht mehr bis zum morgendlichen Fischmarkt...


Alte, aber unbekannte Freunde

Nichtsdestotrotz fröhlich weitersaufend, die Hüften schwingend, alte (aber unbekannte)
Freunde das erste Mal treffen (nein, das muß man nicht verstehen), hatten wir zwei Mädels großen Spaß. Seltsamerweise vor allem miteinander. Oha. Ich muß zu meiner
Verteidigung erwähnen, daß das Publikum etwas... naja war. Man lernt das irgendwann zu ignorieren...

Inzwischen war zumindest ich (nach einigen Mexikanern und Bieren – und ich vertrag
doch nix) bei Wasser angelangt (was mir ständig weggetrunken wurde). Ich sehnte
mich nach meinem Bett. Es war klar, daß der Abend nicht mehr besser werden würde, und
als ein bekanntes Gesicht nach dem anderen entfleuchte machte ich mich so gegen vier (?) auf meinen langen Heimweg. Wohlwissend, daß es mich auch den nächsten Tag noch
gehörig drehen würde.

Nun, Kiezkinder müssen auch leiden können.
So schön der Abend auch war: irgendwann ist es im Bett eben doch am schönsten!

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