von Julia
17.30 Uhr die Lichter gehen an. Santa Pauli – Hamburgs geilster Weihnachtsmarkt. Das Wort “geil” habe ich schon im letzten Jahr nicht verstanden, aber man gewöhnt sich ja an fast alles. Nach 6 Tagen Dauerregen ist es der erste Abend, der verspricht, daß die Füße und die Ohren trocken bleiben. Ich packe mich also warm ein und betrete den “Budenzauber”. Gleich vorne rechts gibt es Grünkohl (Biogrünkohl!). Trotz ausgeprägter Grünkohleidenschaft entscheide ich mich dagegen; denn sonst bin ich gleich satt und wer weiß was noch alles kommt. Ich schlendere als erstes auf den Totenkopf zu und bestelle mir meinen ersten Glühwein beim FC.St-Pauli-Stand. Glühwein ist ja eigentlich nicht mein Ding, aber für Bier ist es nun wirklich zu kalt. Der Stand ist von 2-3 Touristengruppen bevölkert … der Totenkopf zieht. Allgemein ist es aber noch recht ruhig auf dem Markt. St.Pauli ist eben ein Ort der späten Stunde.
Ich ziehe weiter, schaue mir
3D-Glitzer-Wohnungsdeko, Hausschuhe für die Mikrowelle und kleine Päckchen mit 10 Zimtsternen für Euro 5,20 an. Da bietet sich erstmal ein weiterer Zwischenstopp an. Zuerst genehmige ich mir eine Portion Fish&Chips und einen Hot-Caipi an unseren Kukuun-Ständen. Hier treffe ich auch gleich ein paar bekannte Gesichter. Die Mikrowelle schwächelt, die Milch für den Lumumba ist angebrannt. Technisch dürfen wir also nächstes Jahr deutlich aufrüsten. Die Stimmung ist dennoch recht ausgelassen; denn die Freude über den ersten regenfreien Abend ist groß. Langsam habe ich schon meinen ersten alkoholbedingten Glimmer. Trotz des Familiengefühls trenne ich mich; denn ich möchte es heute ja nun endlich einmal schaffen, mir alles anzuschauen. Gegenüber bei der Feuerzangenbowle ist es schon richtig voll. Das Zelt ist auch wirklich gemütlich, fast kuschelig. Also das nächste Getränk. Schon der erste Schluck zeigt mir, daß dieses Getränk sofort in den Kopf schießt … es macht aber auch schön warm. Mein Magen meldet, daß “Fish&Chips” allein mich nicht über den Abend bringen wird. Also den letzten Schluck nehmen und schnell auf die Jagd nach etwas Essbaren. Der nächste Stand bietet Schmalzgebäck und gebrannte Mandeln. Lecker, in meiner momentanen Situation aber nicht die Rettung. Gegenüber dann Fleischspieße, kennt man zwar von jedem Straßenfest, ist aber erst einmal besser als nichts. Der Spieß läßt sich auch gut mitnehmen, also halte ich mich nicht länger auf. Bei der Bude von der Wunderbar ist schon eine rechte Partystimmung, was zu der bunten und schillernden Deko gut passt. Mir wird zugewunken, ich winke zurück, halte aber erst einmal nicht an; denn noch ein weiteres Getränk würde meinen Abend ad hoc beenden. Ich knabbere also an meinem Spieß und wandere weiter. Vorbei am Maronenstand und dem ein oder anderen Schnick- Schnack Angebot. Auf der anderen Platzhälfte treffe ich auf den “Ü 18- Bereich”, bzw den Blue Movie Wald oder wie der Erotik-Bereich nun auch immer heißt. Durch zwei Tannenreihen gekämpft, höre ich schon Henrys Stimme.
Henry, unser Weihnachtsmann, hat gerade Zigeuner-Gulasch gegessen und fragt mich sofort, ob sein Bart noch in Ordnung ist. Ich zupfe ihm zwei tomatenfarbene Reste aus dem weißen Flaum, kann ihn aber ansonsten bzgl. seiner Optik beruhigen.
Bei der Bude vom Jagdrevier könnte ich nun Dildos aller Klassen kaufen, wenn ich denn Interesse hätte. Das habe ich nicht wirklich und schlüpfe durch den Eingang in das Zelt. Hier ist es warm. Muss es ja auch. Die beiden barbusigen Damen von der “Red Balloon Bar” hinter dem Tresen haben noch nicht richtig viel zu tun. An den Stehtischen halten sich derzeit nur ein paar einzelne Herren mit Gucken auf.
Nun gut, für das “Oben-Ohne-Programm” ist es wohl tatsächlich noch deutlich zu früh. So richtig spannend finde ich es hier gerade nicht. Nun gehöre ich wahrscheinlich auch nicht zu der Zielgruppe für ein “Oben-Ohne- Programm”. Ich drehe also auf dem Absatz um, werfe Henry noch ein paar ermunternde Worte zu und ziehe weiter.
An der Bude des Hörsaals sammeln sich so langsam auch die ersten Grüppchen. Mein Fleischspieß ist alle und ich genehmige mir den nächsten Glühwein, mein Zunge wird schon etwas schwerer. Es werden ein paar Sätze wie “Na, wie läufts?”, “Ach ja das Wetter..” und dergleichen mehr ausgetauscht. Der Glühwein leert sich nun bei mir schon deutlich schneller und ich beschreite die restlichen Meter. Vorbei an den Almhütten (echt chic und gemütlich) zu der Bude vom Herz von St.Pauli. Hier ist noch nicht ganz so viel los, die Rodelbahn hat heute allerdings leider auch keinen Schnee.
Bei der Bude vom Jagdrevier könnte ich nun Dildos aller Klassen kaufen, wenn ich denn Interesse hätte. Das habe ich nicht wirklich und schlüpfe durch den Eingang in das Zelt. Hier ist es warm. Muss es ja auch. Die beiden barbusigen Damen von der “Red Balloon Bar” hinter dem Tresen haben noch nicht richtig viel zu tun. An den Stehtischen halten sich derzeit nur ein paar einzelne Herren mit Gucken auf.
Nun gut, für das “Oben-Ohne-Programm” ist es wohl tatsächlich noch deutlich zu früh. So richtig spannend finde ich es hier gerade nicht. Nun gehöre ich wahrscheinlich auch nicht zu der Zielgruppe für ein “Oben-Ohne- Programm”. Ich drehe also auf dem Absatz um, werfe Henry noch ein paar ermunternde Worte zu und ziehe weiter.
An der Bude des Hörsaals sammeln sich so langsam auch die ersten Grüppchen. Mein Fleischspieß ist alle und ich genehmige mir den nächsten Glühwein, mein Zunge wird schon etwas schwerer. Es werden ein paar Sätze wie “Na, wie läufts?”, “Ach ja das Wetter..” und dergleichen mehr ausgetauscht. Der Glühwein leert sich nun bei mir schon deutlich schneller und ich beschreite die restlichen Meter. Vorbei an den Almhütten (echt chic und gemütlich) zu der Bude vom Herz von St.Pauli. Hier ist noch nicht ganz so viel los, die Rodelbahn hat heute allerdings leider auch keinen Schnee.
“Ist gestern alles weggeregnet. Morgen kommt erst neuer”.
Entsprechend wird erst zu späterer Stunde mit erhöhten Gästeaufkommen gerechnet. An mein Ohr dringen Klänge von der großen Bühne. Hui ein Auftritt von Marcus Prell, das kann man kaum überhören. Ich verabschiede mich also und kehre auf die andere Seite mit sicherem Ziel zurück. An der Bühne angekommen sehe ich, daß Marcus nicht alleine ist. Neben ihm steht Dennis Durant und beide liefern – neben Interpretation von Frank Sinatra und Dean Martin - ein wunderbar frotzeligen Rat-Packmakrele Programm. Ich gönne mir also noch einen Drink und stelle mich zwischen die anderen – mittlerweile recht vielen – Zuschauer. Hier und da winkt mir jemand zu. Dank der etlichen Getränke kann ich aber auch nicht mehr ganz so gut gucken, lächle einfach pauschal und nicke mit dem Kopf. “Ich muß noch eine CD von Marcus zur Verstärkung der Weihnachtsgeschenke kaufen” denke ich noch so bei mir und merke alsbald, daß mich der Alkohol und die kalten Füße in einen Innenraum rufen. Ich winke und lächle noch einmal willkürlich in die Runde (nicht daß nachher irgendjemand
behauptet, ich wäre unhöflich oder hätte ihn übersehen) und wanke eher als daß ich gehe vom Markt. Das kann ich nicht so oft. Glühwein ist wirklich nicht mein Getränk. Gut, daß nur einmal im Jahr Weihnachten ist.
Entsprechend wird erst zu späterer Stunde mit erhöhten Gästeaufkommen gerechnet. An mein Ohr dringen Klänge von der großen Bühne. Hui ein Auftritt von Marcus Prell, das kann man kaum überhören. Ich verabschiede mich also und kehre auf die andere Seite mit sicherem Ziel zurück. An der Bühne angekommen sehe ich, daß Marcus nicht alleine ist. Neben ihm steht Dennis Durant und beide liefern – neben Interpretation von Frank Sinatra und Dean Martin - ein wunderbar frotzeligen Rat-Packmakrele Programm. Ich gönne mir also noch einen Drink und stelle mich zwischen die anderen – mittlerweile recht vielen – Zuschauer. Hier und da winkt mir jemand zu. Dank der etlichen Getränke kann ich aber auch nicht mehr ganz so gut gucken, lächle einfach pauschal und nicke mit dem Kopf. “Ich muß noch eine CD von Marcus zur Verstärkung der Weihnachtsgeschenke kaufen” denke ich noch so bei mir und merke alsbald, daß mich der Alkohol und die kalten Füße in einen Innenraum rufen. Ich winke und lächle noch einmal willkürlich in die Runde (nicht daß nachher irgendjemand
behauptet, ich wäre unhöflich oder hätte ihn übersehen) und wanke eher als daß ich gehe vom Markt. Das kann ich nicht so oft. Glühwein ist wirklich nicht mein Getränk. Gut, daß nur einmal im Jahr Weihnachten ist.
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