von Helmut
Der Vorwurf, die hamburgische Politik treibe nach den jüngsten Messerstechereien auf dem
Kiez blanken Aktionismus, ist sicher zu hart. Die gesellschaftliche Entwicklung zur erhöhten Gewaltbereitschaft vor allem bei jungen Leuten ist nicht typisch für Hamburg, sondern ein
europaweites Phänomen, wenn auch der Kiez prozentual höher liegt als der Durchschnitt.
Ob und wann also die staatstragenden Vorschläge aus den Politiker-Etagen greifen, muß
abgewartet werden. Aber, wie so oft, könnten kleine Maßnahmen ein Problem zumindest lindern. Mit Erstaunen lesen wir von der Überlastung der Polizisten mit Schreibarbeit:
Berichte schreiben! Im Zwei-Finger-Such-System auf der alten Schreibmaschine! Wenn zu bestimmten Uhrzeiten eine Schlägerei auf dem Kiez beginnt, sucht der Einsatzleiter, wie aktuell zu lesen war, verzweifelt nach Polizisten. Seine Beamten sind mit Berichte-Schreiben beschäftigt.
Das hat selbstverständlich Vorrang. Der Innensenator sollte deshalb als ersten Schritt zur besseren Begegnung der Gewalt seinen Personalaufbau überprüfen, wohl auch die technische Ausstattung der Polizei mit modernen Schreibprogrammen, Diktier- und Texterkennungssystemen usw. usw.
Der Polizist gehört auf die Straße, um dort seine befriedende Wirkung zur Geltung bringen zu können. Fürs Schreiben gibt es die Technik und schreiberfahrene Mitarbeiterinnen.
Sicher bringt ein Wechsel vom Beobachten des ruhenden Verkehrs (Knöllchen-Schreiben) in die Schreibstube mehr für die Sicherheit der Stadt.
Also: Etat umschichten!
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