von Patrick D.
Einen Abend voller Alkohol in Worte zu fassen, ist eine Aufgabe, die auch ohne Blackout schwer genug ist. Wer fragt sich um 5 Uhr morgens nicht auch, wo die Zeit und das Geld, manchmal auch seine Mitstreiter an diesem Abend, geblieben sind. Da hilft es nur noch, jede Bar auf dem Hamburger Berg abzuklappern. Da findet man zwar nicht Zeit und Geld, jedoch seine Freunde wieder.
An diesem Abend war das nicht so. Arne und Andrés, Freunde aus meiner Heimat Köln sind zu Besuch. Wir beginnen den Abend wahlweise mit Bier, Wein, Vodka-Red Bull und Vodka-Maracuja. Wir gehen früh los, da wir seit der “Sportschau” trinken. Ab in den Sommersalon. Arne und Andrés trinken Gin Tonic ich Vodka-Bull.
Mein Besuch ist in einer Stimmung, die ich in Hamburg nicht mehr verspüre.
Das Gefühl in einer fremden Stadt saufen zu gehen. Keiner kennt Dich, Du fühlst Dich frei und unbelastet, triffst keine Exfreundin oder Leute, denen Du schon beim ersten Kontakt hättest sagen sollen, daß Du Dich nicht mit Ihnen unterhalten möchtest. Auf jeden Fall sind sie dadurch leicht davon zu überzeugen, halbstündlich einen Kurzen zu trinken. Arne Vodka, Andrés und ich Jägermeister. Enthemmt, wie wir sind, steuern wir die Tanzfläche an und schließen neue Bekanntschaften. “Ja, Hamburg”. ”Und Du?”. “Auch, aha!”. “Nein, Freunde aus Köln”. ”Kieztour”. ”Kukuun, Pudel, Hamburger Berg”. “Dann sehen wir uns bestimmt später”. “Klar, wenn ich Dich wiedererkenne” denk ich mir.
Im Kukuun ist es angebracht, Cocktails zu trinken. Wir ordern Mai Tai, Flying Kangaroo und Sex on the Beach. Das Publikum ist anders als im Sommersalon, die hübschen Frauen sind 4-5 Jahre älter und die Konversation darf sich hier nicht auf Belanglosigkeiten beschränken. Uns fällt es leicht, interessante Unterhaltungen zu beginnen. Zumindest hauen die Frauen nicht ab. Aber wir. Schließlich müssen wir zum Golden Pudel Club, Pflichtbesuch meiner Hamburg Besucher. Durchgerockt charmanter Laden mit günstigen Getränken. Die beiden Gin-Tonic ich Vodka-Red Bull. Wir bezahlen abwechselnd und sind uns nach irgendeiner Runde nicht mehr sicher, wer als nächstes dran ist. Die beste Möglichkeit, um das herauszufinden, ist ein grober Überblick über die finanziellen Verhältnisse.
Arne hat mal wieder das meiste Geld, also muss er. So leicht geht das. Mittlerweile hab ich keine Lust mehr, mich zu unterhalten. Da spricht einen auch niemand an. Denn wer mit geschlossenen Augen tanzt, sendet nicht Signale aus, die den Anschein erwecken könnten, man habe Lust sich zu unterhalten.
“Haste ma ne Kippe?”. Ich schrecke auf, vergesse mich zu übergeben, zünde stattdessen zwei Zigaretten an. “Danke”. Ich stecke die Packung in die Innentasche, um zu verhindern, daß diese in nullkommanix leergeschnorrt wird. Arne und Andrés gefällt es hier. Sie tanzen, lachen, unterhalten sich und genießen das Gefühl, in einer fremden Stadt zu feiern.
Zeit ein paar Kurze zu holen. Das Übliche. Woher sollte ich wissen, daß die beiden Mädels auch was trinken wollen? Arne geht los, jetzt hab ich eine an der Backe. Ich weiß, wie voll es an der Bar ist und mit der Gewissheit, daß Arne länger braucht, nick ich in Richtung Toilette und gehe. Bevor ich das WC verlasse, rufe ich ganz laut: ”Macht die Tür auf, Security” Die beiden Personen, die verräterische Drogenkonsum-Geräusche im abschließbaren Teil der Männertoilette gemacht haben, werden sich bestimmt erschrocken haben. Hehe! Wer wird da jetzt wohl rauskommen? Der ”haste mal ne Kippe” Typ plus Anhang! Ihr habt aber lang gebraucht, um euch da rauszutrauen. Wer die beiden sieht, weiß Bescheid.
Anfängerfehler. Ich sage dem “hast mal ne Kippe-Typ”, er soll sich mal die Nase saubermachen, obwohl da gar nichts is’. “Weiter rechts”. Meine Stimme hat er nicht erkannt. Ich lache innerlich. So erschrocken, wie der guckt. Ich frage ihn ob er ne Kippe hat. Kann mich kaum beherrschen. Den Moment, wo das Licht angeht konnte ich noch nie leiden. Ich frage die beiden Mädels, ob sie noch mit uns auf den Hamburger Berg wollen und wir bestellen bei Jule.
Das Exsparr ist die erste Station auf dem Hamburger Berg. Hier fang ich immer an, mir Lieder zu wünschen. Ich bin nicht unverschämt und frage nach Songs, die zum Musikstil passen, den der DJ gerade auflegt. Dann studiere ich das Balzverhalten diverser Männer mit der Erkenntnis, daß es besser ist, um diese Uhrzeit nur noch nett zu grinsen. Ein Typ mit dem Aufdruck “Mannheim” auf dem T-Shirt fragt mich, ob ich was trinken will und hält mir die Verschlusskappe eines Medikaments vor die Nase. In seiner rechten Hand erkenne ich die Verpackung und lese. Nicht zum Verkauf bestimmt. In welcher Apotheke bist Du denn eingebrochen? Er tanzt wie ein Flummi und ich beschließe, sein Angebot nicht anzunehmen. Zeit zu gehen.
In der Barbara Bar arbeitet der Typ mit dessen Freundin ich öfter mal abgestürzt bin. Das hat sie mir aber erst später erzählt. Hoffe mir passiert das nie. Arnes Jacke, Andrés und ich bewegen uns Richtung Bar und versuchen einen Drink zu bestellen. Wo ist eigentlich Arne? Ich sage Andrés, er soll hier bleiben, ich geh Arne suchen. Roschinsky, Lunacy, Sorgenbrecher, Exsparr, er ist nicht zu finden. Hoffentlich hat er sich meine Adresse gemerkt. Wir vergessen Arne und bestellen zum Longdrink vernünftigerweise ein Glas Leitungswasser und zwei Kurze. Daß wir uns immer noch unterhalten können, grenzt an ein Wunder. Oder verstehen wir beide uns nur noch? Die Frauen bleiben zumindest nicht mehr. Zeit zu gehen. Eine der letzten Möglichkeiten, um diese Uhrzeit sind die Frühclubs.
Der Türsteher fragt uns, ob wir Drogen dabeihaben. Wir sagen nein und werden trotzdem gefilzt. Auf der Toilette macht es nicht den Eindruck als hätte er alle durchsucht. Vor der abschließbaren Kabine bildet sich eine Schlange, obwohl keiner alleine in diese reingeht. Pinkeln ist hier Nebensache. Wir versuchen Arne anzurufen, seine Jacke vibriert. Um 11 Uhr morgens klingelt es an meiner Tür. Arne kommt rein, ich fange an zu lachen und eine halbe Stunde später lachen wir immer noch. Er weiß nicht mehr, wo er war, doch aus den Knutschflecken auf seinem Hals und den Betrag, den er fürs Taxi bezahlt hat, können wir ableiten, daß er bei einer Frau im Umkreis von ca. 5 km war. Wenigstens meine Adresse weiß er noch. Gute Nacht.
In der Barbara Bar arbeitet der Typ mit dessen Freundin ich öfter mal abgestürzt bin. Das hat sie mir aber erst später erzählt. Hoffe mir passiert das nie. Arnes Jacke, Andrés und ich bewegen uns Richtung Bar und versuchen einen Drink zu bestellen. Wo ist eigentlich Arne? Ich sage Andrés, er soll hier bleiben, ich geh Arne suchen. Roschinsky, Lunacy, Sorgenbrecher, Exsparr, er ist nicht zu finden. Hoffentlich hat er sich meine Adresse gemerkt. Wir vergessen Arne und bestellen zum Longdrink vernünftigerweise ein Glas Leitungswasser und zwei Kurze. Daß wir uns immer noch unterhalten können, grenzt an ein Wunder. Oder verstehen wir beide uns nur noch? Die Frauen bleiben zumindest nicht mehr. Zeit zu gehen. Eine der letzten Möglichkeiten, um diese Uhrzeit sind die Frühclubs.
Der Türsteher fragt uns, ob wir Drogen dabeihaben. Wir sagen nein und werden trotzdem gefilzt. Auf der Toilette macht es nicht den Eindruck als hätte er alle durchsucht. Vor der abschließbaren Kabine bildet sich eine Schlange, obwohl keiner alleine in diese reingeht. Pinkeln ist hier Nebensache. Wir versuchen Arne anzurufen, seine Jacke vibriert. Um 11 Uhr morgens klingelt es an meiner Tür. Arne kommt rein, ich fange an zu lachen und eine halbe Stunde später lachen wir immer noch. Er weiß nicht mehr, wo er war, doch aus den Knutschflecken auf seinem Hals und den Betrag, den er fürs Taxi bezahlt hat, können wir ableiten, daß er bei einer Frau im Umkreis von ca. 5 km war. Wenigstens meine Adresse weiß er noch. Gute Nacht.
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